Was ist eine Cloud?
Die Cloud, englisch für Wolke, ist ein theoretisch unbegrenzter Onlinespeicher, in dem Daten aller Art gespeichert und von praktisch jedem Ort mit einem internetfähigen Gerät genutzt werden können. Dabei ist der Begriff Cloud die Kurzfassung für Cloud-Computing.
Der Begriff Cloud-Computing beinhaltet sowohl das Nutzen als auch das Anbieten von unterschiedlichen IT-Dienstleistungen und beinhaltet neben dem Speicherplatz die Bereitstellung von Hard- und Software über das Internet. Cloud-Computing bietet gewissermaßen einen virtuellen Computer im Internet, der in Teilen den lokalen Computer am Arbeitsplatz ersetzen kann.
Die Idee, Daten extern zu speichern und von jedem beliebigen Ort aus zu nutzen, wurde bereits in den 1950er Jahren geboren. Allerdings sind die technischen Voraussetzungen für die Anwendung erst seit Ende der 1990er gegeben.
Wie funktioniert die Cloud?
Cloud-Computing ist ein dynamischer, an den Bedarf der Nutzer angepasster Prozess. Cloud-Dienstleister stellen den Kunden Speicherplatz und Rechenleistung auf Ihren Servern bzw. in deren Rechenzentrum gegen ein Entgelt, eine monatliche oder jährliche Mietzahlung, zur Verfügung. Durch die Verknüpfung vieler einzelner Server miteinander werden die Daten der Kunden nicht nur auf einem Server gespeichert und die Ressourcen können je nach Bedarf in Anspruch genommen werden.
Nutzer haben über das Internet jederzeit Zugriff auf die eigenen Daten und können beliebig viele Daten speichern. So können zum Beispiel E-Mails, Dokumente oder der eigene Terminkalender von jedem Ort aus über das Internet abgerufen oder anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Der Computer am Arbeitsplatz, das Smartphone oder Tablet dienen bei der Nutzung eines Cloud-Speichers nur noch zur Steuerung der Hard- und Software.
Beim Cloud-Computing wird zwischen öffentlichen und privaten Clouds unterschieden. Öffentliche Clouds können von unterschiedlichen Kunden genutzt werden, die zum Beispiel die gleiche Software verwenden. Bei privaten Clouds ist das Angebot an Hard- und Software auf die Anforderungen eines Kunden abgestimmt und nur durch diesen nutzbar. Andere Formen sind die sogenannten Community Clouds für die Nutzung von Gruppen mit gleichen Interessen und Hybrid Clouds, bei denen private und öffentliche Clouds von den gleichen Kunden genutzt werden.
Cloud: IaaS, PaaS oder SaaS
Cloud-Services werden in unterschiedlichen Modellen, die als IaaS, PaaS und SaaS bezeichnet werden, angeboten. IaaS steht für Infrastructure as a Service. Hierbei stellt der Dienstleister lediglich IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz oder Netzwerkkapazitäten zur Verfügung. Der Anwender muss bei diesem Modell die Infrastruktur in der Regel selbst zusammenstellen.
PaaS bedeutet Platform as a Service. Hierbei werden dem Kunden Programmiermodelle und Entwicklerwerkzeuge zur Verfügung gestellt, mit denen Cloud-basierte Anwendungen erstellt und ausgeführt werden können.
SaaS ist die Abkürzung für Software as a Service. Diese Variante wird in der Regel von Unternehmen und Privatkunden genutzt. Der Dienstleister stellt seinen Kunden neben der Hardware und Infrastruktur zusätzlich Anwendungsprogramme, also Software zur Verfügung. Kunden eines SaaS-Anbieters müssen sich nicht um die Installation oder Updates der Software kümmern. Das können dann etwa so populäre Dienste wie der Musik-Anbieter Spotify oder auch spezialisierte Business-Software wie etwa ein Online-Dokumenten-Management sein.
Welche Vorteile bietet Cloud-Computing?
Nur ein Symbol: Die Wolke für Cloud-Computing
Cloud-Computing bietet für Nutzer, insbesondere Unternehmen, eine Reihe von Vorteilen. Der größte Vorteil ist der Gewinn an Flexibilität bei der Datennutzung und dem Datenaustausch. Durch eine automatische Synchronisierung der online gespeicherten Daten mit den lokal gespeicherten Daten sind alle Nutzer, egal, wo sie sich gerade aufhalten, immer auf dem gleichen Informationsstand. Hinzu kommt, dass die Investitionen in Hardware, Software und Infrastruktur im Unternehmen deutlich gesenkt werden können. Gleichzeitig reduziert sich der administrative Aufwand für die Wartung und Pflege der IT-Infrastruktur. Ein weiterer Vorteil ist der Schutz vor einem Datenverlust. Wenn zur Sicherung der Daten ein Cloud-Speicher genutzt wird, gehören Datenverluste durch defekte Festplatten etc. der Vergangenheit an.
Was ist bei der Auswahl eines Cloud-Dienstleisters zu beachten?
Immer mehr IT-Dienstleister drängen auf den Markt und versuchen, sich einen Teil des lukrativen und zukunftsweisenden Geschäftes mit dem Cloud-Computing zu sichern. Einige Anbieter locken neue Kunden gar mit kostenlosem Speicherplatz von bis zu mehreren Gigabyte. Bei wachsendem Speicherplatzbedarf kann eine Erweiterung des Speicherplatzes gegen einen monatlich oder jährlich zu bezahlenden Betrag hinzugekauft werden.
Viel wichtiger, als die Frage nach den Kosten für den Speicherplatz ist die Frage: Wo werden die Daten gespeichert? Die Antwort auf diese Frage sollte eindeutig lauten: Auf Servern, die in einem Rechenzentrum in Deutschland stehen!
Warum? In Deutschland hat eines der strengsten Datenschutzgesetze weltweit. Bei Servern mit Standort in Deutschland ist der Zugriff auf Ihre Daten klar geregelt. Das bedeutet, nur Sie bestimmen, wer Zugriff auf Ihre Daten hat und wer nicht. Ganz anders sieht dies zum Beispiel in den USA aus.
Dort fallen Cloud-Dienste schon seit geraumer Zeit unter den sogenannten Patriot Act, dem nach dem 11. September 2001 verabschiedeten Antiterror-Gesetz der USA. Dieses Gesetz hat auch für Cloud-Nutzer aus Deutschland weitreichende Folgen für die Privatsphäre und den Datenschutz. Amerikanische Geheimdienste wie CIA oder NSA und die Bundespolizei FBI dürfen auf Ihre bei einem US-amerikanischen Cloud-Dienstleister gespeicherten Daten zugreifen. Und das ohne Ihr Wissen oder einen richterlichen Beschluss.
Auf einen bloßen Verdacht hin sind die US-amerikanischen Anbieter dazu verpflichtet, Ihre Daten den Behörden preis zugeben. Dies gilt auch für Cloud-Speicher, die zwar nicht in den USA stehen, aber von einem amerikanischen Unternehmen betrieben werden.
Fazit zum Thema Cloud-Computing:
Wenn Sie Wert auf die maximale Sicherheit Ihre Daten legen, sollten sie nur einen Cloud-Dienstleister wählen, dessen Server sich in einem Rechenzentrum in Deutschland befinden. Auch, wenn der Dienst dann vielleicht etwas mehr kostet.
Insgesamt sind die Vorteile von Cloud-Computing für mittelständische Firmen deutlich größer als die vermeintlichen Nachteile. Firmen die Cloud-Computing in Deutschland nutzen wollen sollten sie – wie bei sonstigen Entscheidungen auch – im Vorfeld ausführlich informieren und etwa Referenzen des neuen Cloud-Anbieters einholen.
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