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Drupal ist ein Open Source Content-Management-System (CMS). Es wird unter der GNU General Public License vertrieben und kann kostenlos von Privatpersonen und Unternehmen eingesetzt werden. Das heutige CMS wurde von den Studenten Hans Snijder und Dries Buytaert im Jahr 2000 ursprünglich als eine Nachrichtenseite für die Kommunikation mit Kommilitonen an der Universität von Antwerpen entwickelt. Erstmals öffentlich zugänglich gemacht wurde die Software im Jahr 2001 von Dries Buytaert auf der Website drop.org. Der Name des CMS leitet sich vom niederländischen Wort „Druppel“, auf Deutsch „Tropfen“ ab und spiegelt sich bis heute im tropfenförmigen Drupal Logo wieder. Das in PHP geschriebene CMS bildet laut drupal.org aktuell die Basis für rund 3 % aller mit einem Content-Management-System erstellten Websites weltweit.

An Drupal denken nur wenige, wenn es um das Erstellen einer dynamischen Webseite geht. WordPress und TYPO3 sind weitaus populärer und können einen deutlich höheren Marktanteil für sich verbuchen. Bei verschiedenen, insbesondere für Unternehmen wichtigen Aspekten, stellt Drupal seine Konkurrenten jedoch in den Schatten. Wir zeigen, wo Drupal die Nase vorn hat.

Core, Themes und Module – die Komponenten von Drupal

Die Basis für jede Drupal Installation ist eine sogenannte Distribution. Dabei handelt es sich um ein herunterladbares Paket, das den Drupal Core, eine Reihe von Modulen und Vorlagen für Websites enthält. Je nachdem, von wem die Distribution zusammengestellt wurde, kann der Inhalt variieren. Der Core ist jedoch immer ein Teil dieses Paketes. Der Core enthält alle grundlegenden CMS-Funktionen wie ein Taxonomiesystem für die hierarchische Inhalts-Kategorisierung, ein rollenbasiertes Rechtesystem, eine Volltext-Suchfunktion und vieles mehr. Mit diesen Distributionen können ohne zusätzliche Installationen einfache Webseiten erstellt werden. Darüber hinaus stehen Module genannte Erweiterungen und zahlreiche Themes zur Verfügung, mit denen der Funktionsumfang einer Website flexibel erweitert und angepasst werden kann.

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Drupal vs. WordPress

Einer der Hauptgründe, warum sich viele Blogger und Websiteentwickler für WordPress als CMS entscheiden, ist die Vielzahl kostenloser und kostenpflichtiger Templates und Plugins. WordPress Plugins und Themes ermöglichen es, ohne Programmierkenntnisse und nach einer kurzen Einarbeitungszeit ansprechende Websites zu erstellen. In diesem Bereich hat Drupal seit der Version 8 jedoch deutlich aufgeholt.

Viele der heute erhältlichen kostenlosen und kostenpflichtigen Drupal Themes sind weniger als in der Vergangenheit üblich auf bestimmte Themen spezialisiert und können flexibel angepasst werden. Auch die Zahl der Erweiterungen ist in den letzten Jahren deutlich angewachsen. Mittlerweile sind für Drupal rund 40.000 Module erhältlich, die wie WordPress-Plugins eine Anpassung des Funktionsumfanges ermöglichen. Erstellt werden die Module von einer über 1 Million Mitglieder zählenden und sehr aktiven weltweiten Community. Seit Version 8.0 und insbesondere mit der aktuellen Version 9 ist dieses CMS daher auch für Blogger und nicht professionelle Websiteentwickler deutlich interessanter geworden.

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Systemanforderungen für die Installationen

Trotz der hohen Funktionalität und Flexibilität benötigt eine Basisinstallation des Content-Management-Systems nur wenig Speicherplatz auf einem Server. Für die Installation der aktuellen Core Version 9 werden etwa 100 MB Speicherplatz benötigt. Hinzu kommt weiterer Speicherplatz für Module und Themen, Medien, Backups und andere Dateien, die von der Webseite erzeugt oder auf die Website hochgeladen werden. Version 9 des CMS kann mit einem Apache, Nginx oder Microsoft IIS Webserver genutzt werden. Für Datenspeicherung können MySQL, MariaDB, Percona, PostgreSQL oder SQLite Datenbanken eingesetzt werden.

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Für wen ist Drupal geeignet?

Das CMS wurde ursprünglich für Websitentwickler geschaffen. Im Vergleich zu WordPress oder Joomla und Typo3 ist dieses CMS sehr komplex. Es bietet einen Funktionsumfang, der die Funktionalität der meisten anderen Systemen deutlich übersteigt. Dies ist gleichzeitig eine Stärke und Schwäche des Systems. Um die Funktionalität und Flexibilität von Drupal voll ausschöpfen zu können, ist eine vergleichsweise lange Einarbeitungszeit erforderlich.

 

 

Ein Vorteil beispielsweise gegenüber WordPress ist jedoch, dass die Einrichtung und Verwaltung von Benutzerberechtigungen sowie die Verwaltung unterschiedlicher Seitenvorlagen für verschiedene Inhaltstypen deutlich leistungsfähiger und einfacher ist. Drupal ist bei der Verwaltung komplexer Unternehmenswebseiten mit unterschiedlichen Inhalten in verschiedenen Sprachen anderen CMS in der Regel deutlich überlegen. Die Verwaltung von tausenden Nutzern ist mit Drupal kein Problem. Ein weiterer Vorteil gegenüber den meisten anderen CMS ist die hohe Datensicherheit. Die Sicherheit von Nutzer- und Betreiber-Daten ist seit Anbeginn an ein zentrales Thema der Drupal Community.

Drupal ist die Plattform, die von Regierungen und Regierungsorganisationen in 150 Ländern weltweit, Universitäten und Konzernen für die Verwaltung ihrer Onlinepräsenzen eingesetzt wird. Drupal ist der Rahmen für den Online-Auftritt von Medienunternehmen wie BBC, NBC und MTV UK. Organisationen wie Amnesty International und Universitäten wie die Universität Oxford sowie viele multinationale Konzerne, für die Sicherheit und Flexibilität einen hohen Stellenwert haben, arbeiten mit Drupal.