Was ist ein Patch?

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Ein Patch bezeichnet die Auslieferung einer korrigierten Version von Anwendungen oder Betriebssystemen, um Sicherheitslücken zu schließen oder Fehler zu entfernen.

Das englische Wort bezeichnet ein Stück Stoff (den „Flicken“), das man über ein Loch in Textilien zur Ausbesserung nähen kann. Im Softwarebereich versteht man darunter eine Korrektur eines Programms zur Behebung von Problemen verschiedener Art. Diese Probleme können die Funktionalität des Programms beeinträchtigen oder eine Sicherheitslücke darstellen. Man unterscheidet drei Typen von Patches.

Software muss regelmäßig angepasst werden, sei es zur Behebung von Fehlern in der Funktionalität oder nach dem Auffinden von Sicherheitslücken. Der Hersteller der Software und die Benutzer müssen beide ihren Teil dazu beitragen, dass die Korrekturen so schnell wie möglich vorgenommen werden.

Mehr dazu: Wie Sie mit kontinuierlichem Patch-Management Ihre IT-Endgeräte aktuell halten.

Der Prozess der Softwareentwicklung

Die Erstellung größerer Programme ganz ohne Fehler oder sogar Sicherheitslücken ist auf dem heutigen Stand der Technik noch nicht möglich. Daher sind ständige Korrekturen erforderlich, um die Software in höchstmöglicher Qualität einsetzen zu können. Oft ist es sogar so, dass die ersten Kunden die letzten Betatester sind, die Fehler im Programm finden sollen. Das kommt auch bei neuen Versionen von Betriebssystemen vor. Ob die Software proprietär oder frei ist, spielt für das Auftreten von Fehlern keine direkte Rolle.

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Ein Bugfix ist die Korrektur eines Fehlers im Programm. Dieser kann beispielsweise ein falsches Ergebnis bewirken oder auch das Abstürzen des Computers.

Ein Hotfix ist ein Patch, der zum Schließen einer Sicherheitslücke vorgesehen ist. In diesem Fall besteht die höchste Dringlichkeit für die Installation des Patches.

Ein Update ist eine Aktualisierung eines Programms, die oft mehrere Bugfixes enthält. Der Übergang zu einer neuen Version der Software ist fließend.

 

Wie werden Patches erstellt und eingesetzt?

Dieser Prozess läuft in vier Stufen ab.

  1. Der Fehler wird entdeckt. Der Entdecker kann der Hersteller der Software, oft aber auch ein Benutzer sein. Im letzteren Fall ist es wichtig, dass der Benutzer den Fehler an den Hersteller meldet, denn nur so kann ein Patch erstellt werden.
  2. Der Softwarehersteller schreibt und testet den Patch.
  3. Vom Softwarehersteller wird der Patch an alle Anwender des Programms geliefert.
  4. Die Anwender installieren den Patch auf ihren Systemen.
Mehr zum Thema:
Was ist ein Intrusion Detection System (IDS) ? Ihr Sicherheitsnetz

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Das Management der Patches

Die Hersteller rechnen mit der ständigen Entdeckung von Fehlern in ihrer Software. Besonders die großen Entwickler besitzen deshalb ein professionelles Management des Prozesses. Die Firma Microsoft beispielsweise veröffentlicht jeden zweiten Dienstag im Monat alle in einem Monat erstellten Patches. Der Tag ist allgemein als Patch Tuesday bekannt. Allerdings kommt es auch vor, dass Microsoft zwischen zwei solchen Dienstagen dringende Patches ausliefert, die Sicherheitslücken schließen sollen.

Auf der Benutzerseite verwenden die meisten auch kleineren Firmen zahlreiche Softwarepakete verschiedener Hersteller. Mindestens Betriebssysteme, Webserver, Buchhaltungssoftware und verschiedene Anwenderprogramme gehören dazu. Das Sammeln von Informationen über Patches, die Installation und Dokumentation sollte systematisch durchgeführt werden, um den Überblick zu behalten.

Besonders das Missachten eines Hotfixes kann katastrophale Folgen für ein Unternehmen haben, da die eigenen Systeme dann bestimmten Typen von Angriffen schutzlos ausgeliefert sind. Neben Erpressungstrojanern können auch rechtliche Probleme und Strafzahlungen die Folge sein, wenn etwa die Daten von Kunden verloren gehen.

Die Aufgaben für den Benutzer von Software

Diese betreffen manchmal die Stufe 1 und sehr oft die Stufe 4. Hat ein Benutzer einen Fehler entdeckt, sollte er ihn der Herstellerfirma melden. Manchmal winkt dafür eine vom Hersteller ausgelobte Belohnung.

Ein Patch ist nur dann wirksam, wenn er auch installiert wird. Je mehr Kontrolle Sie über Ihre Computer behalten möchten, umso größer ist auch Ihre Verantwortung. Keinen Aufwand müssen Sie mit Software in der Cloud treiben. Einer der Vorteile ist es gerade, dass Sie immer die aktuelle Version benutzen, weil der Hersteller die Betreuung übernimmt.

Auf dem System eines Benutzers können Programme laufen, die automatisch eine Verbindung zu den Servern des Entwicklers herstellen und Patches herunterladen und installieren. Auch dieser Service ist aber nicht für alle Programme verfügbar, und vielleicht bevorzugen Sie es auch, alle Änderungen an Ihren Programmen selbst zu installieren. Dann laden Sie den Patch selbst herunter und installieren ihn.